Ausstellung in Ingersheim vom 16. Dezember 2019 bis 30. Januar 2020.
Im Rathaus von 74379 Ingersheim, Hindenburgplatz 10.
Schicksale von Ermordeten aus Goß- und Kleiningersheim.
erarbeitet und kuratiert von Brigitte Popper M.A.
Jahr für Jahr gedenkt die Gemeinde Ingersheim der zivilen Opfer des Luftangriffs am 16. Dezember 1944 auf Großingersheim. In diesem Jahr, zum 75. Jahrestag, erinnert eine Ausstellung erstmals an weitere zivile Opfer des Nationalsozialismus.
Sie standen bisher abseits der dörflichen Gedenkkultur. Diese Menschen wurden wegen ihren geistigen Behinderungen oder aufgrund sozialer Auffälligkeiten aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen und in Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen. Von dort aus wurden die Patienten nach Grafeneck deportiert und ermordet. Zum großen Teil lebten sie seit Jahren nicht mehr am Ort, die wenigsten hatten leibliche Kinder, so dass die Erinnerung vielfach verblasst ist, und keine persönlichen Hinterlassenschaften überliefert sind. Sie alle tragen aber Namen von alt eingesessenen und weit verzweigten Ingersheimer Familien. Eingebettet in die Wanderausstellung der Gedenkstätte Grafeneck, die bereits vom 19. Mai bis 28. Juli im Stadtmuseum Hornmoldhaus in Bietigheim-Bissingen gezeigt wurde, stehen in dieser Ausstellung die Ermordeten aus Groß- und Kleiningersheim im Mittelpunkt.
Es sind:
Friederike Eckert, geb. 15.12.1898 in Großingersheim, ermordet am 25. Januar 1940 in Grafeneck.
Pauline Kallenberger geb. Leibbrand am 17.09.1896 in Kleiningersheim, ermordet am 08.05.1940 in Grafeneck.
Marie Scheyhing, geb. am 02.11.1889 in Großingersheim, ermordet am 25. Januar 1940 in Grafeneck.
Gottlob Spahlinger, geb. am 11.04.1884 in Großingersheim, verstorben am 21.03.1940 in Weinsberg.
Johann Veigel, geb. am 10.04.1863 in Kleiningersheim, verstorben am 27.09.1940 in Grafeneck.